Ich hatte das Glück bei einem Gewinnspiel des DB Museums ein kleines Set zum Bauen eines Dioramas zu gewinnen:
Die Grundfläche des Dioramas entspricht der Größe des Kartons (ca. 30x40cm) und man hatte freie Wahl, was man aus den beiliegenden Teilen bauen möchte, natürlich auch unter zu Hilfenahme weiterer Teile.
Meine Idee war, ein Haus zu bauen, an dem ein kleiner Bach vorbeifließt, der in einen kleinen Teich mündet.
Das Haus war schnell gebaut und mit Hilfe von Füllmaterial aus IKEA Kartons (dieses nicht wegwerfen, es ist ein tolles Material zum Basteln) entstand ein entsprechender Unterbau.
Braunes Krepppapier diente dazu, die Oberfläche zu nivellieren:
Nun kamen verschiedene Sorten von Grasfasern (unterschiedliche Längen und Farben) zum Einsatz, sowie Sand aus der Ostsee für das Bach- und Seebett.
Mit Hilfe des Greenkeeper Juniors von RTS haben ich dann die Wiesen begrünt.
Doch nicht nur Gras sollte wachsen, sondern auch Büsche und Bäume und sonstiges Grünzeug.
Hier ist es gut, wenn man ein kleines Sortiment zur Auswahl hat, aus dem man nun schöpfen kann:
Ich habe verschiedene Materialien von unterschiedlichen Firmen verwendet, u.a. Bäume und Büsche von MBR, Grasbüschel von Noch und MiniNature.
Diese Packungen sind nicht billig, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Die Packungen sind auch ergiebig und können länger genutzt werden (es wird ja nicht schlecht 😁 ).
Der Garten hinter dem Haus erschien mir noch etwas leer, daher pflanzte ich dort einen Baum:
Der giftgrüne Baum, der vielleicht höchsten für eine Frühjahrsszene genutzt werden kann, ist aus fernöstlicher Produktion und war ein Testkauf auf einer bekannten Einkaufsplattform. Qualitativ natürlich nicht mit Material von MBR etc. zu vergleichen, dient er hier als Grundlage der Verfeinerung.
Blätter von Noch wurden aufgestreut und schon sieht es besser aus:
Meine Frau schlug vor, am Baum eine kleine Schaukel zu hängen, was natürlich ein schönes Detail ist und umgehend von mir umgesetzt wurde:
Zur Straße hin habe ich das beiligende Buschwerk von Busch verwendet:
Dieses Material ist etwas einfacher von der Qualität als die nebenstehenden Bäume von MBR, aber ich finde für eine Zierhecke durchaus verwendbar. Auf der anderen Seite habe ich zwei Ziersträuche von Busch gepflanzt, die auch dabei lagen.
Nachdem das Haus und die Straße nun dezent gealtert sind (es liegt offensichtlich fern von Industrie, daher bleibt die Fassade auch unverschmutzt), habe ich die Wasserfläche zu den Seiten hin abgeklebt. Zur Sicherheit habe ich mit Heißkleber zusätzlich noch die Ecken abgedichtet. Ich könnte jetzt sagen, dass es perfekt geklappt hat, aber das wäre gelogen. Natürlich war irgendwo noch ein Loch, wo das Wasser dann rausgetropft ist 😣.
Für das Wasser verwende ich ein transparentes 2K-Epoxydharz, was im Verhältnis 100:55 (Harz:Härter) mischbar ist. Ich bevorzuge solches Harz, da damit auch kleine Mengen gut hergestellt werden können. Das fertig gemischte Harz hat eine Topfzeit von ca. 45min, so dass man stressfrei arbeiten kann. Es kann auch mit etwas Farbe vermischt werden, wenn man einen trüben Tümpel nachbilden möchte.
Es empfiehlt sich auch, das Harz ist mehreren Schichten einzubringen, alleine schon, weil irgendwo ja immer noch ein Loch ist 😏.
Die durch das Verrühren entstehenden Luftbläschen können mit Hilfe einer Flamme schnell zerstört werden. Hier ist natürlich entsprechende Vorsicht zu walten, wer sich den Umgang nicht zutraut, kann die Bläschen auch mit einer Nadel aufstechen.
Es ist auch zu beachten, dass das Harz sich an den Rändern etwas hochzieht und auch in die anliegenden Grünflächen etwas reinzieht. Dies kann man aber später noch nacharbeiten.
Bevor die letzte Wasserschicht kam, habe ich den Uferbereich noch mit Lasercut Farn verschönert. Ich bin eigentlich kein Freund von Lasercut-Pflanzen, aber der Farn sieht sehr schön aus:
Die Wasseroberfläche ist aufgrund des Epoxydharzes spiegelglatt, was aber auch für ein stehendes Gewässer noch zu glatt ist. Da hier ein kleiner Bahn in den See läuft, wird eine geringe Oberflächenbewegung sichtbar sein.
Um die Wasseroberfläche darzustellen, orientiere ich mich an der Methode von Luke Towan, der in seinen Youtube-Videos wunderbar beschreibt, wie er seine Module baut, die im übrigens von höchster Qualität sind.
Ebenso wie er verwende ich dünnflüssigen Weissleim, den ich mit einem Pinsel auftupfe. Mit Hilfe des Airbrush „puste“ ich den Leim in die entsprechende „Form“, um den Strömungsverlauf nachzubilden. In diesem Video von Luke ist es schön zu erkennen: https://www.youtube.com/watch?v=HEG3d0cMuv4&t=1664s
Der Weißleim trocknet klar aus und bildet dann eine seidenmatte leicht unebene Oberfläche. Mein kleiner Sohn überzeugt sich hier von der Modellierung:
Zum Fotografieren habe ich das Diorama nach draußen gebracht, da es dort am besten wirkt. Die natürliche Vegetation bildet auch einen schönen Hintergrund:
Hier erkennt man auch sehr schön die Struktur der Wasseroberfläche:
Aus entsprechender Perspektive fotografiert harmoniert das Diorama gut mit den echten Bäumen im Hintergrund:
Im Schatten auf der Terrasse sitzen die Eltern und Oma und Opa, die gerade zu Besuch sind:
Den Abschluss bildet ein Bild von der Straßenseite. Das Grundstück wird von der gepflegten Hecke abgegrenzt. Vorne stehen auch zwei Zierbüsche von Busch. Evtl. tausche ich diese nochmal aus, aber ich finde sie eigentlich ganz passend. Der Stellplatz neben dem Haus bietet Platz für den Familien-Van und auch für das kleine Auto des Besuchs.
Update 10.08.2021:
Da es Beschwerden der Anwohner gab, gibt es jetzt auch Hausnummer, Briefkasten usw. 😁.
Auch sind die Dachfenster jetzt korrekt verglast.